Corona Update: Fragen und Antworten zur Pandemie

Wie groß ist die Gefahr durch das neue Corona-Virus? 

Bei dem Virus handelt es sich um eine neuartige Erkrankung, die in einigen Fällen sehr schwere, teils lebensbedrohliche Verläufe haben kann. Denn das Virus kann die Atemwege so sehr schwächen, dass eine Intensivbehandlung mit Beatmung im Krankenhaus nötig wird. Hinzu kommt, dass sich das Virus sehr schnell verbreitet, und dass es bisher noch keinen Impfstoff (wie zum Beispiel gegen die Grippe gibt). Die gute Nachricht: Nach bisherigen Erkenntnissen verläuft die Erkrankung bei 80 Prozent der Infizierten nur mild, in vielen Fällen sogar komplett ohne Symptome.

Was bedeutet das für uns in Magdeburg? 

Wir erleben in Deutschland und Europa momentan das, was Fachleute als „dynamisches Ausbruchsgeschehen“ bezeichnen - also einen schnellen Anstieg der Fälle in kurzer Zeit. Darum haben wir für unsere Städte und das Land insgesamt eine Reihe von Maßnahmen getroffen. Dazu gehören Absagen von Großveranstaltungen, Informationskampagnen zur Hygiene und Niesetikette, neue Vorgaben für Schulen und Kitas, aber auch eine Aufstockung der Bettenkapazitäten und des medizinischen Personals in Krankenhäusern in Magdeburg und Umgebung. Auch viele Unternehmen, Gaststätten und Geschäfte in Magdeburg durchleben eine schwierige Zeit. Darum haben wir in Berlin vereinfachte Regelungen zur Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld beschlossen und senden das klare Signal: Wir werden alles Notwendige tun, um Arbeitsplätze zu sichern und die Wirtschaft zu unterstützen. Vor Ort in Magdeburg verändert sich durch das Corona-Virus für uns alle der Alltag. Das ist eine Bewährungsprobe für das Gesundheitswesen, aber auch für unsere Gesellschaft. Wir müssen im täglichen Leben tun, was wir können, um die Ausbreitung dieses Virus zu verlangsamen. Jeder Einzelne von uns ist gefragt.

Wie können wir uns schützen? 

Wir wissen, dass das Virus vor allem durch persönliche Kontakte im Nahbereich übertragen werden kann. Ähnlich wie bei der Grippe gilt darum: Oft und mit Seife die Hände waschen, sich zur Begrüßung lieber zunicken als die Hand zu geben, nicht ins Gesicht fassen, in die Armbeuge niesen, Taschentücher nur einmal nutzen und schnell entsorgen. Es empfiehlt sich momentan, im öffentlichen Raum Abstand zu halten, wenn möglich von Zuhause aus zu arbeiten und alle unnötigen Reisen und Sozialkontakte zu vermeiden, um die Verbreitung des Virus zu bremsen. Das betrifft leider auch Besuche bei den Eltern oder Großeltern: Ältere Menschen zählen zu den stärker gefährdeten Menschen, gerade wenn Sie bereits Vorerkrankungen haben. Sie müssen wir in diesen Wochen besonders schützen.

Was tun, falls ich Symptome habe? 

Wer bei sich Symptome wie Husten, Fieber oder Atemwegsprobleme spürt, sollte zuerst einmal Ruhe bewahren - denn in vielen Fällen kann es sich auch um eine Grippe oder eine relativ harmlose Erkältung handeln. Wer aber kürzlich in einem Risikogebiet war oder direkten Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatte, sollte seine Symptome vom Arzt untersuchen lassen. Ganz wichtig: Nicht einfach in die Praxis gehen, sondern immer zuerst anrufen! Entweder direkt beim Arzt, oder bei der 116 117. Wer unangekündigt in die Arztpraxis geht, kann andere anstecken und gefährdet seine Mitmenschen.

Wie geht es weiter? 

Wir überlassen nichts dem Zufall. Unser oberstes Ziel ist es, die Ausbreitung des Virus zu bremsen - denn wenn sich nicht zu viele Menschen gleichzeitig anstecken, kann unser Gesundheitswesen diese Herausforderung gut bewältigen. Wir als Gesundheitspolitiker sind dazu im Bundestag im täglichen Austausch mit dem Gesundheitsministerium, dem Robert Koch-Institut und vielen anderen Institutionen und Akteuren. Auch die Bundesländer und natürlich das Bundeskanzleramt sind eng eingebunden. In dieser Zeit sind nicht Panikmache oder Hysterie, sondern Zusammenhalt und besonnenes Handeln gefragt. Wenn wir uns an diesen Grundsatz halten, werden wir diese unruhige Zeit durchstehen.

Christian Tjaden