Gespräch mit Einzelhändlern im Alle-Center Magdeburg

Bei einem Gespräch zwischen Einzelhändlern im Allee-Center und dem Magdeburger Bundestagsabgeordneten Tino Sorge (CDU) wurden auch die Ergebnisse der gestrigen Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten sowie die Äußerungen von Ministerpräsident Haseloff zu Öffnungen in Sachsen-Anhalt besprochen.

 Das Einkaufen bleibt auch nach den gestrigen Beschlüssen im Allee-Center Magdeburg möglich. Dank der Beibehaltung des  Anfang März beschlossenen Stufenplans wird die schrittweise Wiedereröffnung des Einzelhandels auch im größten innerstädtischen Einkaufscenter Sachsen-Anhalts weiter umgesetzt. Center Managerin Petra Kann: „Wir sind dankbar, wie rücksichtsvoll und umsichtig sich die Kundinnen und Kunden verhalten und wie viel Verständnis und Geduld sie uns entgegenbringen. Gleiches gilt für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Bei einem Centerrundgang mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Tino Sorge kamen Center-Managerin Petra Kann sowie die Einzelhändler Michael Feuerböther (Riecke Schuh), Marcel Thoss (Sinn), Sebastian Elze (Juwelier Karat), Kati Sommer  (REWE-Kauffrau und Präsidentin Handelsverband Sachsen-Anhalt) und Ute Horn (Deichmann-Filialleitung) ins Gespräch. Dabei versicherten die Händler, dass der Einzelhandel neben der digitalen Kontaktnachverfolgung, beispielsweise durch die Luca-App, bei der Einrichtung von Teststationen im IBA-Shop gleich um die Ecke in der Regierungsstraße sowie beim Testen der eigenen Mitarbeiter im Kundenkontakt die bundesweite Teststrategie nach Kräften unterstützt. Der Bundespolitiker und die Einzelhändler waren sich schnell einig, dass es für eine gerechte und verantwortbare Ladenöffnung weiterhin eine klare Strategie geben muss.

Dazu Tino Sorge: “Seit Monaten schauen wir voller Angst auf die 7-Tage-Inzidenz und bringen unser Land zum Stillstand. Vor einem Jahr, als das Virus für uns alle neu war, war das nachvollziehbar. Heute versteht das kaum noch jemand. Schließlich gibt es viel bessere Indikatoren als nur die pauschale 7-Tage-Inzidenz: beispielsweise die Zahl tatsächlich schwerer Verläufe, die Klinikkapazitäten, oder auch die Ansteckungsraten bei Risikogruppen. Statt die Bürgerinnen und Bürger mit immer neuen Lockdown-Verlängerungen zu verunsichern, müssen die vorhandenen lnstrumente – Impfstoffe, Tests, Apps – endlich genutzt werden. So könnte regional in so manchen Bereichen geöffnet werden. Gut, dass wir in Sachsen-Anhalt einen Weg der geordneten Öffnungen weitergehen. “

 Daher schlägt der Einzelhandel eine Öffnungsmatrix auf Basis des RKI-Stufenplans vor: Allerdings nicht allein an Hand der zwei Kriterien Inzidenzwert und ITS-Belegung, sondern anhand einer einfach ablesbaren Matrix mit klarem „Stopp-Mechanismus“.

 Die Resonanz spricht dafür, dass eine breitere Öffnung mit umfassenden Hygienekonzepten und mit den verbesserten Möglichkeiten zur Nachverfolgung machbar ist. Petra Kann: „Vor allem, weil wir heute wissen, dass im Einzelhandel nachweislich kein erhöhtes Infektionsrisiko besteht.“ Das Konzept „Click & Meet“ ist als erster Öffnungsschritt nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die prekäre Situation des Handels in den deutschen Innenstädten hat sich dadurch keineswegs verbessert. „Click & Meet“-Angebote sind ein erster Schritt, aber keine tragfähige Lösung für den Einzelhandel. Denn die Personal- und Betriebskosten für diese Angebote sind für die allermeisten Geschäfte höher als die erzielbaren Umsätze.

Christian Tjaden