Gesundheits-Apps auf Rezept
Seit heute sind die ersten Gesundheits-Apps für Smartphone und Tablet bekannt, die vom Arzt per Rezept verordnet werden können. Ein Quantensprung, den wir mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) auf den Weg gebracht haben.
Mit Kalmeda und Velibra haben es zwei wirklich überzeugende Anwendungen ins Verzeichnis der digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) geschafft. Ich bin gespannt auf die ersten Erfahrungsberichte der Versicherten.
Klar ist aber, dass das erst der Anfang ist. Ich freue mich auf viele weitere Gesundheits-Apps, die in den nächsten Jahren den Alltag von Patientinnen und Patienten erleichtern werden: Von der Tinnitus-Behandlung über die Betreuung psychisch Erkrankter bis hin zur Diabetesversorgung oder Sturzvermeidung sind die Potenziale digitaler Lösungen enorm.
Um diese Potenziale wirklich zu erschließen, müssen wir hierzulande aber die Rahmenbedingungen für Gesundheits-Apps verbessern. Die Informations- und Beratungsangebote für Entwickler, die Zugangsvoraussetzungen und Prüfverfahren werden wir optimieren müssen.
Vor allem im Hinblick auf Gesundheits-Apps der höheren Risikoklassen sollten wir mehr Mut haben, statt Innovationen kategorisch auszuschließen. Es darf uns nicht immer nur um das Risiko gehen. Wir müssen auch die ganz konkreten Chancen für den Patienten im Blick haben. Über den Umgang mit Apps höherer Risikoklassen wird bei kommenden Gesetzgebungsverfahren noch zu sprechen sein.